Was ist eine Genossenschaft?

Die Genossenschaft ist eine Gesellschaft die aus natürlichen oder juristischen Personen besteht, auf

 

Gegenseitigkeit ausgerichtet ist und das Ziel verfolgt, den eigenen Mitgliedern Güter, Dienstleistungen

 

und Arbeitsmöglichkeiten zu vorteilhafteren Bedingungen als die auf dem herkömmlichen Markt zu

 

beschaffen. Diese Vorteile können verschiedenster Art sein, beispielsweise ein höherer Verdienst oder der

 

Erwerb von Gütern zu niedrigeren Preisen. Im Gegensatz zu anderen Gesellschaftsformen ist das

 

dadurch gebildete Vermögen größtenteils unteilbar, es wird für die Investitionen der

 

Genossenschaft verwendet und an neue Generationen von Genossenschaftsmitgliedern weitergegeben. Der

 

Gewinn ist nicht vorrangig, sondern die Bedürfnisse der Mitglieder. Die Genossenschaft ist eine Gesellschaft

 

in der die Mitglieder aktiv an Entscheidungen teilnehmen; alle Mitglieder haben gleichermaßen Einfluss auf

 

die Entscheidungen des Unternehmens, weil es in einer Genossenschaft die Unterscheidung zwischen Inhaber

 

und Angestellten nicht gibt. Auch bei den Verwaltern muss es sich mehrheitlich um Mitglieder der

 

 Genossenschaft handeln.

Auf welchen Grundsätzen und Werten baut unsere                                            Genossenschaft?

 

Unsere Genossenschaft bildet ein geteiltes Unternehmertum, sie sucht ihre Entwicklung im Markt und sieht

 

ihren Zweck in der Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der eigenen Mitglieder und der

 

Gesellschaft im Allgemeinen. In unserer Genossenschaft steht der Mensch vor Geld und Arbeit vor Kapital.

 

Eine Genossenschaft achtet die Grundsätze der "echten" Demokratie, Gleichbehandlung und Transparenz und

 

verpflichtet sich zu deren Umsetzung mittels Verhaltensregeln, die für alle in der Genossenschaft tätigen

 

Personen und insbesondere für ihre Verwalter bindend sind.

 

 

Die obersten Werte, auf die sich eine Genossenschaft stützt – Selbstständigkeit, Selbstverantwortung,

 

Gleichberechtigung und Solidarität – wird eine so große Bedeutung beigemessen, so dass sie international in

 

Grundsätzen fest verankert ist.

 

 

Die 9 Grundsätze einer Genossenschaft

 

 

• Ein Kopf eine Stimme

 

Die Genossenschaft ist die einzige Unternehmensform, die eine Konzentration des Gesellschaftseigentums in

 

wenigen Händen nicht zulässt. Jedes Mitglied verfügt unabhängig von seinem Kapitalanteil über eine Stimme

 

in der Vollversammlung.

 

 

• Demokratische und aktive Verwaltung durch die Mitglieder

   

Die Genossenschaft wird von ihren Mitgliedern in demokratischer Form verwaltet. Eine Genossenschaft ist

 

verpflichtet, die aktive Beteiligung aller Mitglieder an den Entscheidungsprozessen durch deren

 

Einbeziehung in das Gesellschaftsleben zu fördern. Das Verwaltungsorgan muss sich mehrheitlich aus

 

Genossenschaftsmitgliedern zusammensetzen.

 

 

• Der Gegenseitigkeitscharakter (Mitgliederförderung)

 

Das Hauptziel einer Genossenschaft ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern die gegenseitige

 

Unterstützung und Förderung der Mitglieder. Das bedeutet, dass für die Mitglieder der Genossenschaft

 

bessere Bedingungen (Preis, Arbeitsentgelt usw.) geschaffen werden sollen, als sie jedes Mitglied für sich

 

allein auf dem Markt erzielen könnte.

 

 

• Der nicht spekulative Charakter

 

Wenn eine Genossenschaft aufgelöst wird, dürfen die Mitglieder das Vermögen der Genossenschaft weder

 

untereinander aufteilen noch die Genossenschaft als Ganzes verkaufen. Das Gesetz gewährt eine günstigere

 

Besteuerung der Gewinne, vorausgesetzt, dass diese in die Entwicklung der Genossenschaft investiert werden.

 

 

• Die offene Tür

 

Die Genossenschaft ist eine offene Gesellschaftsform. Jeder, der den Grundsatz der Gegenseitigkeit teilt und in

 

der Lage ist, zur Erreichung des Gesellschaftszwecks beizutragen, kann die Mitgliedschaft beantragen.

 

 

• Die Solidarität zwischen den Generationen

 

Eine Genossenschaft soll langfristig für die künftigen Generationen erhalten bleiben. Das Fortbestehen wird

 

durch die Unteilbarkeit des Gesellschaftsvermögens und die Weitergabe der Erfahrungen und

 

Führungsverantwortung von den älteren an die jüngeren Genossenschaftsmitglieder sichergestellt.

 

 

• Unabhängigkeit und gegenseitige Unterstützung

 

Jede Genossenschaft ist ein unabhängiges Unternehmen welches sich selbst verwaltet, auch wenn in der Regel

 

die Zugehörigkeit zu einem Genossenschaftsverband angestrebt wird. Zwischen den Genossenschaften gibt es

 

Formen der gegenseitigen Unterstützung, sowohl was ihre Entwicklung als auch ihre Behauptung auf dem

 

Markt betrifft.

 

 

• Der Förderauftrag nach außen

 

Zu den zahlreichen Aufgaben der Genossenschaften gehört es auch, die Entstehung von neuen

 

Genossenschaften durch direkte und indirekte Beihilfen zu fördern. Zu diesem Zweck zahlen alle

 

Genossenschaften einen geringen Teil ihrer Jahresgewinne in eigene Fonds für die Förderung und

 

Entwicklung des Genossenschaftswesens ein.

 

 

• Soziale Verantwortung

 

Das Genossenschaftswesen setzt sich für die Entwicklung der Einzelpersonen, der Familien, der sozialen

 

Gruppierungen und der Gesellschaft als Ganzes ein. Der territoriale Charakter der Genossenschaft wertet die

 

Qualitätspotenziale auf, die jede Gemeinschaft besitzt, und bietet geeignete Lösungen für dessen Bedürfnisse.